Erfreulich: Die erneuerbaren Energien gewinnen in allen 28 Staaten der Europäischen Union (EU) spürbar an Bedeutung. In den vergangenen zehn Jahren ist der Anteil von Wind, Sonne, Wasser und Co. am Bruttoendenergieverbrauch EU-weit von 10,6 auf durchschnittlich 17,5 Prozent gestiegen. Vorgestellt wurden die Daten vom Statistischen Bundesamt (Destatis).
Nordeuropa ist Vorreiter
Weniger erfreulich: Die Bundesrepublik Deutschland fühlt sich zwar als Vorreiter bei der Energiewende, hat aber längst den Anschluss verloren. In Deutschland legten die Erneuerbaren in der Zeit von 2007 bis 2017 von 10,0 auf 15,5 Prozent zu. Im gleichen Zeitraum veränderte sich der Anteil der regenerativen Energien am Verbrauch in Schweden von 44,1 auf 54,1 um 10,0 Prozentpunkte.
Auch Finnland mit 41,0 Prozent (plus 11,0 Prozent), Lettland mit 39,0 Prozent (plus 9,0 Prozent) und Dänemark mit 35,8 Prozent (plus 18 Prozent) haben in den zurückliegenden zehn Jahren weit mehr für den Ausbau der Erneuerbaren getan als die Bundesrepublik. Allerdings gibt es auch Nationen, in denen regenerative Energiequellen nach wie vor eher zweitrangig sind, etwa Luxemburg mit 6,4 Prozent des Bruttoendenergieverbrauchs und die Niederlande mit 6,6 Prozent.
Zielwert: 27 Prozent regenerative Energien
Somit gibt es für Deutschland, die Niederlande und Luxemburg noch viel zu tun. Denn die EU hat im Rahmen ihrer Klima- und Energiepolitik klare Zielvorgaben formuliert. 2020 soll der Anteil der Erneuerbaren am Energieverbrauch 20 Prozent und 2030 sogar 27 Prozent betragen. Davon ist man derzeit noch weit entfernt – und viel Zeit, daran zu arbeiten, bleibt nicht mehr.
Je nachdem, welche Rolle die erneuerbaren Energien bereits spielen, haben sich auch die Emissionen von Treibhausgasen verändert. Die Daten hierzu liegen jedoch nur bis zum Jahr 2016 vor. Demnach ist der CO2-Ausstoß von 2007 bis 2016 im EU-Schnitt um 16 Prozent zurückgegangen. Deutschland kommt diesbezüglich nur auf einen Wert von sechs Prozent.
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