Geschafft: Wind- und Solaranlagen haben erstmals eine höhere Stromkapazität erreicht als konventionelle Kraftwerke. Die Bundesnetzagentur und das Bundeskartellamt haben ihren gemeinsamen Monitoring-Bericht vorgestellt. Demnach lag die Kapazität der erneuerbaren Energien 2017 bei 112,5 Gigawatt. Kohle- und Atomkraftwerke kamen auf einen Wert von 105,1 Gigawatt. Zum Vergleich: 2016 stand es noch 104,5 zu 107,5.
601,4 Terawattstunden
Mit Blick auf die Stromproduktion haben regenerative Energien allerdings das Nachsehen. Hier liegen nach wie vor die konventionellen Anlagen auf Platz eins. Wind, Sonne und Co. tragen derzeit nur knapp ein Drittel zur Stromproduktion bei. Von den insgesamt 601,4 Terawattstunden (TWh) sind aktuell 204,8 TWh grün gefärbt. 396,6 TWh basieren auf Atom- und Kohlestrom. Der Grund: Wind- und Solarkraftanlagen können ihre volle Leistung wetterbedingt nur selten abrufen.
Erfreulich für Verbraucher: Der Strompreis bleibt stabil. Haushaltskunden zahlten zum Stichtag, dem 1. April, 29,88 Cent pro Kilowattstunde. Daran hat auch der etwas teurere Ökostrom nichts geändert. Positive Auswirkungen hatten vor allem die Netzentgelte. Sie sind leicht gesunken. Hinzu kommt, dass die Marktmacht der einst großen Energiekonzerne sich verringert hat. „Dennoch ist es wichtig, dass wir die Marktsituation in Deutschland weiter beobachten“, so Kartellamtschef Andreas Mundt. Das gelte insbesondere mit Blick auf den Atomausstieg.
Öfter die Strompreise vergleichen
Einen Tipp für Verbraucher lieferte der Chef der Bundesnetzagentur, Jochen Homann. Er rät, regelmäßig über einen Strompreisvergleich nach günstigen Angeboten zu suchen und sich Gedanken über einen Wechsel des Stromversorgers zu machen. „Der Wettbewerb bleibt ein wesentliches Element, wie sich Haushalte gegen steigende Strompreise wappnen können“, so Homann.
Das Sparpotenzial eines Strompreisvergleichs sei enorm. Wer den Anbieter wechsle, könne meist sehr viel Geld sparen. Von daher sei es „unverständlich, dass die Wechselquote bei den Stromkunden 2017 stagniert“. Auch Andreas Mundt rät dazu, sich die Tendenz zu mehr Wettbewerb zunutze zu machen. Denn letztlich gehe dieser Wettbewerb mit klaren Preisvorteilen für Verbraucher einher.
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