Die Deutschen sind nach wie vor und völlig unabhängig von politischen Debatten und Streitereien für die Energiewende. Das ergab die aktuelle Akzeptanzumfrage der Agentur für erneuerbare Energien (AEE). Demnach sprechen sich 93 Prozent der Bundesbürger dafür aus, regenerative Energien wie Wind, Wasser, Biomasse und Sonne stärker zu nutzen und weiter auszubauen.
Erneuerbare genießen hohe Akzeptanz
1.021 Personen aus dem gesamten Bundesgebiet wurden für die Umfrage telefonisch um Auskunft gebeten. Sie bestätigten weitgehend das Bild, das bereits in den vergangenen Jahren gezeichnet wurde. Der kommissarische Geschäftsführer der AEE, Nils Boenigk, betont angesichts der Zahlen: „Die seit vielen Jahren hohe und stabile Zustimmung für erneuerbare Energien zeigt, dass den Befragten Klimaschutz und Energiewende wichtige Anliegen sind.“
Interessant ist dabei vor allem, ob die Akzeptanz auch dann noch gegeben ist, wenn in direkter Nachbarschaft grüne Energie produziert wird. Das trifft derzeit auf rund 63 Prozent der Befragten zu. Auch diejenigen, die bereits in der Nähe oder neben einer Erneuerbare-Energien-Anlage wohnen, sind überwiegend positiv gestimmt. Das gilt vor allem für Solaranlagen (83 Prozent) und Windparks (69 Prozent). Bei Biogasanlagen liegt der Wert bei 46 Prozent, Gaskraftwerke kommen auf 36 Prozent, Kohlekraftwerke auf 37 Prozent und Atomkraftwerke lediglich auf vier Prozent.
Knackpunkt bleiben die Stromleitungen
Aber: Je mehr grüner Strom produziert wird, desto wichtiger wird der Netzausbau. Doch gerade neue Leitungen, insbesondere im direkten Umfeld, haben deutlich niedrigere Akzeptanzwerte. Für wichtig halten immerhin 78 Prozent der Befragten den Ausbau von Überland-Stromleitungen. Anrainer einer solchen Leitung möchten indes nur 32 Prozent sein. 36 Prozent der Befragten sind diesbezüglich noch unentschlossen. Ein klares „nein“ kommt von 30 Prozent.
„Wir sehen, dass die Menschen im Land genau verstehen, wie wichtig der Netzausbau für die Energiewende ist. Um so wichtiger ist es, auch ihre Bedenken vor Ort ernst zu nehmen und für Akzeptanz zu werben“, so Lars Boenigk. Denn am Nutzen der Energiewende bestehen seitens der Verbraucher kaum Zweifel. 81 Prozent sehen darin einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Die Generationengerechtigkeit nennen 79 Prozent und die Unabhängigkeit von Energie-Importen 68 Prozent.
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