Bei Geld hört vielleicht die Freundschaft, nicht aber die Bereitschaft zur Energiewende auf. Das haben inzwischen mehrere Studien bestätigt. Demnach ist die Mehrheit der Bundesbürger durchaus bereit, für den Wechsel von Atom- zu grünem Strom den einen oder anderen Euro zu investieren. Das geschieht vor allem über die EEG-Umlage (EEG: Erneuerbare-Energien-Gesetz). Sie ist in den Anfangsjahren immer weiter gestiegen. Für 2019 rechnen die Experten der Agora Energiewende damit, dass die Umlage stabil bleibt.
6,7 bis 6,9 Cent je Kilowattstunde
Die EEG-Umlage war und ist teilweise auch heute noch die „böse Fratze“ der Energiewende. Denn mit ihr finanzieren Verbraucher nicht nur die Förderung erneuerbarer Energien, sondern zu einem gewissen Grad auch Unternehmen, die einen hohen Stromverbrauch haben und daher von der Umlagepflicht befreit wurden. Das hat immer wieder zu Streitigkeiten geführt. Geändert hat sich dadurch jedoch nichts.
Verbraucher bezahlen nach wie vor ein paar Cent je Kilowattstunde als Ökostromumlage. Den exakten Wert legen die vier Betreiber der Stromübertragungsnetze fest. Bekanntgegeben wird der Umlagebetrag für das Folgejahr dann jeweils am 15. Oktober. Vorher werden regelmäßig Prognosen veröffentlicht, so auch von der Agora Energiewende. Sie hat einen Wert von 6,7 bis 6,9 Cent pro Kilowattstunde – im Mittel 6,78 Cent – berechnet. Damit bliebe die EEG-Umlage im dritten Jahr in Folge weitgehend konstant.
Geringere Fördermittel senken die Umlage
Dafür sorgt zum einen, dass die erneuerbaren Energien am Strommarkt immer mehr Geld erlösen und dadurch die nötigen Fördermittel sinken. Darüber hinaus ist ein dickes Plus auf dem EEG-Konto der Übertragungsnetzbetreiber, das 2019 Verbrauchern zugutekommen könnte. „Diese Effekte sind in Summe so stark, dass sie eine ursprünglich für 2019 prognostizierte deutliche Erhöhung der EEG-Umlage komplett kompensieren“, erklärt die Agora Energiewende.
Der stellvertretende Direktor Frank Peter bewertet die Entwicklung positiv. „Die hohen Investitionen Deutschlands in erneuerbare Energien der vergangenen 15 Jahre tragen jetzt Früchte“, sagt er. „Wir bekommen Jahr für Jahr mehr Strom aus erneuerbaren Energien während die Förderkosten dafür bereits heute konstant bleiben und schon in wenigen Jahren immer weiter sinken werden.“ Nichtsdestotrotz fordert die Agora Energiewende eine Reform der Abgaben, mit der Verbraucher deutlich schneller entlastet würden.
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