Auch unsere österreichischen Nachbarn treiben die Energiewende voran. Als besonders fleißig lobt der Biomasse-Verband das Bundesland Kärnten. In puncto erneuerbare Energien hat es seit Jahren die Nase vorn und kommt inzwischen auf einen Anteil von 51 Prozent. Da ist es durchaus zu verschmerzen, dass man in Kärnten einen vergleichsweise hohen Energieverbrauch hat. Denn bei den Treibhausgasen liegt man deutlich unter dem Durchschnitt.
62 Prozent Bioenergie
Den Spitzenplatz bei den Erneuerbaren sichert sich Kärnten vor allem mit der Bioenergie. Ihr Anteil beträgt 62 Prozent. Dafür sorgt alleine schon der hohe Waldanteil von 61 Prozent (der zweithöchste in Österreich). Hinter der Bioenergie folgt die Wasserkraft. Sie gilt als zweitwichtigste Energiequelle und liefert rund 35 Prozent. Weit weniger relevant sind Solarenergie, Windkraft und Wärmepumpen. Sie fristen eher ein Schattendasein.
Welche Bededutung Biomasse für Kärnten hat, zeigt eine simple Rechnung. Streicht man die Bioenergie aus der Bilanz, läge der Anteil der erneuerbaren Energien nicht mehr bei 51, sondern nur noch bei 20 Prozent. Schließlich deckt der Biobereich 32 Prozent des Energieverbrauchs in Kärnten ab. Haupt-Energielieferanten sind vor allem Hackgut und Säge-Nebenprodukte mit 44 Prozent, gefolgt von der Ablauge der Papierindustrie (22 Prozent) und Brennholz (16 Prozent).
Holz liefert Wärme
Blickt man auf den Wärmebereich, liefert Holz den Löwenanteil. Für die Beheizung von Wohnraum kommen vor allem Holzbrennstoffe (49 Prozent) zum Einsatz. Diese Entwicklung ist noch relativ jung. Vorher – bis 2008 – war Heizöl die tragende Kraft. Seit 2003 ist es auf dem absteigenden Ast. Minus 34 Prozent stehen zu Buche. Die Zahl der Ölheizungen ist um 24.000 auf 61.500 gesunken.
Dafür setzen immer mehr Hausbesitzer auf Holzheizungen, deren Zahl auf 61.500 gestiegen ist. Den höchsten Wert erzielt indes die Fernwärme, die derzeit rund 70.000 Haushalte nutzen. Auch hier hat Biomasse eine enorme Bedeutung. Denn die Fernwärme in Kärnten wird mit 175 Biomasseheizwerken zu 67 Prozent aus Biomasse erzeugt.
100 Prozent grüner Strom
Beim Strom sorgt die Wasserkraft mit rund 540 Anlagen dafür, dass man in Kärnten einen Ökostromanteil von 100 Prozent erreicht. Das Wasser stellt immerhin 85 Prozent der Stromproduktion. Biomasse liefert etwa zwölf Prozent. Im Vergleich dazu ist die Sonnenenergie mit 1,4 Prozent eher ein Nebenschauplatz.
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