Wetterkapriolen, schmelzende Eisberge: Der Klimawandel lässt sich wunderbar mit Bildern untermalen. Bildern, die erschrecken und daran erinnern, wie wichtig es ist, endlich zu handeln. Viele Nationen haben das erkannt und Klimaziele formuliert. Schade nur, dass man dabei oft zu optimistisch war. Deutschland wird die Ziele, die für 2030 gesetzt wurden, zum Beispiel nicht erfüllen können. Anders sieht das in Schweden aus.
3.681 neue Windturbinen
Schweden hat einen Wert von 28,4 Terawattstunden erneuerbarer Energie bis 2030 geplant. Überschritten wird dieser Wert vermutlich schon am Ende dieses Jahres. Dafür sorgt unter anderem ein zügiger Ausbau der regenerativen Energien. Alleine 2018 werden in Schweden 3.681 neue Windturbinen ans Netz angeschlossen. Sie liefern 19,8 Terawattstunden grünen Strom. Behält man diese Schlagrate bei, wird spätestens 2040 der gesamte Strombedarf über die Erneuerbaren gedeckt.
Doch reicht das? Das Climate Action Network Europe (CAN) bezweifelt, dass die Bemühungen der europäischen Staaten eine wirksame Speerspitze im Kampf gegen den Klimawandel sind. Dafür sieht die Organisation noch zu viele Mängel und zu wenig Tatendrang in einigen Nationen. Immerhin: Schweden befindet sich aus CAN-Sicht auf einem guten Weg und landet im Ranking auf dem ersten Platz mit 77 Prozent. Deutschland nimmt in der Statistik zu den Ambitionen um ein besseres Klima Rang acht ein, mit einem Wert von 45 Prozent. Schlusslicht ist Polen mit 16 Prozent.
Ambitioniertere Klimaschutzziele
Für die Studie des Climate Action Network wurden fünf Aspekte unter die Lupe genommen. Punkt eins ist die Performance bei mehreren Indikatoren wie zum Beispiel dem Pro-Kopf-Ausstoß von Treibhausgasen. Geprüft wurde zudem, ob man die Ziele zu den erneuerbaren Energien, der Energieersparnis und den Emissionen bis 2020 erreichen kann. Hinzu kommen die eigenen Klimaschutzziele, die Forderung nach ambitionierteren EU-Vorgaben sowie bessere Strategien für 2030 und 2050.
Diesbezüglich ist auch bei Schweden nicht alles im grünen Bereich. Insbesondere der hohe Energieverbrauch drückt das Ergebnis merklich nach unten. Auch bei den Emissionen im Bereich Verkehr gibt es noch Nachholbedarf. Ähnlich verhält es sich in der Bundesrepublik. Eine Empfehlung des CAN: Deutschland wird dringend zum Kohleausstieg geraten.
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