Grillen zählt hierzulande zu den Freizeitvergnügen. In anderen Nationen ist Kochen über offenem Feuer an der Tagesordnung – schlichtweg, weil es an Alternativen mangelt. Verbrannt werden vor allem Holz und Holzkohle. Das schadet der Umwelt und der Gesundheit. Eine deutlich sauberere Lösung stellt der Biomasse-Kocher dar, den das ruandische Unternehmen Inyenyeri samt der passenden Pellets anbietet.
50 Prozent weniger Heiz- und Kochkosten
Den Ofen gibt es kostenlos. Verdient wird am Verbrauchsmaterial. Denn die Kunden müssen die Brennstoff-Pellets bei Inyenyeri kaufen oder sie eintauschen. Mit dieser Verpflichtung sparen die Nutzer sogar Geld. Die Genossenschaft Oikocredit, die das Projekt mit einem Wandeldarlehen über eine Million Euro unterstützt, beziffert die Ersparnis bei den Heiz- und Kochkosten mit rund 50 Prozent. Ein weiterer Nebeneffekt: Die Biomasse-Kocher verbrennen sauberer und entlasten somit die Umwelt.
Die Idee ist grandios und schlägt gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe. Vor allem aber: Der Bedarf an solchen Biomasse-Kochern ist enorm – auch aus gesundheitlichen Gründen. Alleine durch die Luftverschmutzung im häuslichen Raum sterben Jahr für Jahr bis zu vier Millionen Menschen, so die Weltbank.
90 Prozent weniger Rauch und giftige Gase
Derzeit nutzen etwa 3.000 Haushalte in Ruanda die Biomasse-Kocher. In zwei Jahren sollen es 150.000 Haushalte sein, die ihre Brennstoff-Pellets von Inyenyeri beziehen. Damit trägt das Unternehmen zum siebten Entwicklungsziel der Vereinten Nationen bei, wonach der Zugang zu nachhaltiger, moderner, verlässlicher und bezahlbarer Energie für alle sichergestellt werden soll.
Diesbezüglich ist die Biomasse-Lösung optimal. Sie ist günstiger als Holzkohle. Zudem verbrauchen die Pellets bis zu 90 Prozent weniger Holz und stoßen bis zu 90 Prozent weniger Rauch und giftige Gase aus. Das hat Oikocredit auf das Projekt aufmerksam werden lassen. „Wir sind davon überzeugt, dass Inyenyeri großes Potential für die Veränderung der Kochmethoden in Ruanda hat. Langfristig soll dieses Modell auch in anderen Ländern Fuß fassen“, sagt David ten Kroode. Ziel ist es, „den Wandel hin zu sauberen Kochtechnologien finanziell zu unterstützen“.
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