Hochrechnungen, wie sich der Anteil grüner Energien am Strommarkt sowie bei Wärme und Verkehr entwickeln könnte, gibt es viele. Die meisten dieser Studien haben einen durchaus positiven Unterton. So auch die Daten der Internationalen Organisation für Erneuerbare Energie (IRENA), die am Montag veröffentlicht wurden. Demnach sei es problemlos möglich, bei den Öko-Energien bis 2030 statt geplanten 27 sogar 34 Prozent zu erreichen.
Potenziale konsequent nutzen
Berücksichtigt wurden für die Studie alle Bereiche, in denen regenerative Energiequellen zum Einsatz kommen. Das sind neben dem Strom auch Wärme, Kühlung und Treibstoff. Nutzt man die vorhandenen Potenziale konsequent aus, ergibt sich daraus nicht nur ein höherer Anteil, sondern auch eine Ersparnis von bis zu 25 Milliarden US-Dollar pro Jahr (21 Milliarden Euro) – im Vergleich zu konventionellen Energiequellen.
Diese Zahl beruht vor allem auf den gesunkenen Kosten für die Stromproduktion mittels Sonne und Wind. In Deutschland müssen sich Wind- und Solaranlagen jetzt sogar erstmals bei einer gemeinsamen Ausschreibung behaupten. Die Bundesnetzagentur erklärt dazu: „Die Technologien treten in einen direkten Wettbewerb um die geringsten Kosten der Stromerzeugung.“ Bei dem Verfahren wird ein Gesamtvolumen von 200 Megawatt ausgeschrieben mit einem Höchstwert von 8,84 Cent je Kilowattstunde.
Der Ausbau muss spürbar beschleunigt werden
Laut IRENA seien inzwischen auch der Wechsel hin zu Heizungen mit Wärmepumpen und der Umstieg auf die Elektromobilität kostenneutral möglich. Lediglich der Bereich Biomasse inklusive der Biotreibstoffe verursacht derzeit noch höhere Kosten.
Vorteile ergeben sich daraus auch im Gesundheitswesen. Weil die Luft besser wird, rechnet die Internationale Organisation für Erneuerbare Energien mit bis zu 133 Milliarden Euro, die bei den Gesundheitskosten gespart werden können. Aber: Das setzt voraus, dass auch fleißig in grüne Energien investiert wird. Nötig sind dazu 73 Milliarden US-Dollar pro Jahr und ein deutlich höheres Tempo beim Ausbau. Machbar ist es. Noch streitet man allerdings über das Ausbauziel, ob es nun 27 oder 35 Prozent sein sollen.
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