Die Energiewende kann nur funktionieren, wenn alle mit anpacken und ihren Teil dazu beitragen. Das gilt für die Energieproduktion und Investitionen in entsprechende Projekte gleichermaßen. In Deutschland sind die Bürger bereits ganz weit vorne, wenn es darum geht, in grüne Energie zu investieren. In ihrer Hand befindet sich nach aktuellen Erhebungen etwa ein Drittel „der bundesweit installierten Leistung zur Stromerzeugung“.
Beteiligungsmöglichkeiten schaffen
Ermittelt wurden die Daten von Trendresearch im Auftrag der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE). Demnach sind Privatpersonen zu 31,5 Prozent beteiligt und Landwirte zu 10,5 Prozent. Damit halten sie insgesamt 42 Prozent. Hinzu kommen unter anderem die Bereiche Gewerbe (13,4 Prozent), Projektierer (14,4 Prozent), Fonds und Banken (13,4 Prozent) sowie Energieversorger (10,3 Prozent). Berücksichtigt wurden neben Besitzern von Solaranlagen auch Personen, die Mitglied einer Energiegenossenschaft sind oder Bürgerwindparks finanziell unterstützen.
Für den Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien, Philipp Vohrer, ist damit klar: „Bürgerengagement bleibt ein entscheidender Erfolgsfaktor für den weiteren erfolgreichen Ausbau der Erneuerbaren Energien.“ Zwar ist der Bürgeranteil seit 2012 um knapp vier Prozent gesunken. Dafür hat der Anteil größerer Unternehmen und generell die Vielfalt zugenommen. „Dennoch darf nicht vergessen werden: Die Basis für Akzeptanz und Engagement beim Ausbau erneuerbarer Energien steht und fällt mit Beteiligungs- und Investitionsmöglichkeiten der Bürgerinnen und Bürger“, so Vohrer.
Landwirte sind führend bei Biogas
Die Nase vorn haben bei den Privatpersonen die Wind- und die Solarenergie. Bei der Windenergie liegt der Anteil bei rund 41 Prozent, bei der Solarkraft bei 49 Prozent. Der Bürgeranteil ist hier deutlich um etwa neun Prozent zurückgegangen, wohingegen Gewerbebetriebe und Energieversorger stark gewachsen sind.
Bei der Bioenergie, also Biogasanlagen, sind Landwirte die klare Nummer eins. Sie besitzen rund 73,9 Prozent der bundesweit 9.000 Anlagen mit einer installierten Leistung von 4.200 Megawatt. Privatpersonen sind hier nur zu einem Prozent beteiligt, Energieversorger zu 3,3 Prozent, Fonds und Banken zu 4,1 Prozent, Projektierer zu zehn Prozent und das Gewerbe zu 3,2 Prozent. Die Investitionen in Biogas-Wärmelösungen sind angesichts der sinkenden Kosten für fossile Brennstoffe allerdings leicht rückläufig.
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