Auf eine derart rasante Entwicklung hatte man gehofft, aber nicht wirklich daran geglaubt: Die Leistung der Offshore-Windparks in Nord- und Ostsee nimmt kontinuierlich zu. Aktuell haben die Anlagen in der Nordsee einen Anteil von knapp 15,9 Prozent an der deutschen Windenergie und sind damit ein wichtiger Baustein der Energiewende.
1.055 Windräder auf See
Allzu lange drehen sich die Windräder auf hoher See noch nicht. Es gab viele Diskussionen und teils auch Probleme, ehe die erste Kilowattstunde vom Meer aufs Festland transportiert wurde. Inzwischen laufen die Anlagen rund und tragen ihren Teil zur Versorgungssicherheit bei. Unter optimalen Bedingungen liefern die über 1.000 Windräder auf See so viel Energie wie fünf Kraftwerke an Land.
In Zahlen ausgedrückt: Im vorigen Jahr produzierten die Offshore-Anlagen in der Nordsee 16 Terawattstunden Strom. Das entspricht einem Plus von 47 Prozent. Hinzu kommt die Energie, die in der Ostsee gewonnen wird, immerhin 1,5 Terawattstunden. Zusammen ergibt sich daraus, so der Netzbetreiber Tennet, eine Leistung, die höher ist als der jährliche Stromverbrauch Berlins.
Hohe Verlässlichkeit
Lex Hartmann von der Tennet-Geschäftsführung betont angesichts der Statistik: „Das kräftige Wachstum bei der Nordsee-Windernte zeigt, dass Offshore-Windstrom zu einer wichtigen Energiegröße bei gleichzeitig hoher Verlässlichkeit geworden ist.“ Den Tagesrekord markierte im vergangenen Jahr übrigens der 22. Oktober mit insgesamt 4.350 Megawatt grünem Strom.
Wichtig ist, dass der Strom auch von der See abtransportiert werden kann. Die aktuelle Übertragungskapazität liegt bei zehn Netzanschlüssen und 5.332 Megawatt. „Damit erfüllen wir schon jetzt mehr als 82 Prozent des Ausbauzieles der Bundesregierung, das Offshore-Windkapazitäten von 6.500 Megawatt bis zum Jahr 2020 vorsieht“, so Hartmann. Das Ziel: Eine Kapazitätssteigerung auf 10.000 Megawatt bis spätestens 2025.
Der dänische Weltrekord
Neue Rekordzahlen zum Windstrom vermeldet auch Dänemark. Die Windkraftanlagen deckten im vergangenen Jahr 43,6 Prozent des Stromverbrauchs. Laut Minister Lars Christian Lilleholt vom Energieministerium handelt es sich um einen „Weltrekord.“ Er erklärte: „Wir können wie kein anderes Land der Welt große Mengen an Windkraft und anderer grüner Energie einspeisen und zugleich vernünftige Preise und eine hohe Versorgungssicherheit bewahren.“
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