Rekorde im Bereich der erneuerbaren Energien haben inzwischen eine recht kurze Halbwertzeit. Ob das auch für Hessen gilt, wird sich zeigen. Das vergangene Jahr war jedenfalls von Erfolg gekrönt. Das betrifft sowohl den Anteil der regenerativen Energien am Stromverbrauch als auch die Höhe der Investitionen in neue Anlagen.
25 Prozent höhere Investitionen
Besonders stolz zeigt man sich in Hessen über die Bereitschaft, in Sonne, Wind und Co. zu investieren. Das Volumen stieg um 25 Prozent, bezogen auf die Erzeugung von Wärme und Strom aus erneuerbaren Energien. 720 Millionen Euro wurden in die Hand genommen, 143 Millionen Euro mehr als im Jahr zuvor.
Dieses Plus geht in erster Linie auf die Windkraft zurück. Hier wurde noch einmal richtig investiert: 465 Millionen Euro. Angesichts der Mehrausgaben in Höhe von 157 Millionen Euro darf sich Hessen einen Wind-Investitionszuwachs von immerhin 50 Prozent auf die Fahnen schreiben. Die Verluste aufseiten der Photovoltaik in Höhe von 11,6 Millionen Euro konnten so problemlos ausgeglichen werden. Dieser Wert muss allerdings vor dem Hintergrund der inzwischen deutlich günstigeren Solaranlagen gesehen werden.
Der Anteil erneuerbarer Energien
So erfreulich diese Zahlen auch sind: In Hessen ist man noch weit davon entfernt, die eigenen Zielvorgaben für den Anteil der Erneuerbaren am Energieverbrauch zu erreichen. Wirtschafts- und Energieminister Tarek Al-Wazir von den Grünen erklärte zwar: „Im vergangenen Jahr haben wir erstmals die 17-Prozent-Marke geknackt.“ Das ist gut, aber nicht gut genug, denn: Geplant ist bis Anfang 2019 eine Quote von 25 Prozent. Davon ist man noch meilenweit entfernt.
Dieses Problem ist durchaus bekannt: Hessen hat in einer Studie der Agentur für Erneuerbare Energien kürzlich den drittletzten Platz im Bundesländer-Ranking belegt. „Hier sind kaum Fortschritte zu sehen“, lautete einer der Gründe. Tarek Al-Wazir moniert daran, dass die Beurteilung auf der Datenbasis von 2014 und 2015 beruhe. Nichtsdestotrotz: Auch in Hessen gibt es noch viel zu tun.
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