Die Natur trägt ihren Teil zur Energieversorgung bei. Jetzt ist es am Menschen, das vorhandene Potenzial optimal zu nutzen. Dass man diesbezüglich auf dem richtigen Weg ist, beweisen die Zahlen. Eon verkündete vor wenigen Tagen, dass ein neuer Ökostrom-Rekord aufgestellt wurde. Dennoch wird es schwer, die Erneuerbaren-Ziele zu erreichen.
Herbststürme bringen viel Windstrom
Im Grunde genommen ähnelt die Entwicklung den vergangenen Jahren. Viel Sonne und/oder viel Wind, und schon steht der nächste Rekord. Im Jahr 2017 waren es vor allem die Herbststürme, die den Zähler zum Rattern brachten. „Sowohl Sturm „Xavier“ als auch Sturm „Herwart“ hatten im September und Oktober die Windstromerzeugung auf neue Höchstwerte katapultiert“, erklärte der Energiekonzern Eon. Hinzu kommen viele Sonnenstunden vor allem im Süden.
Das Ergebnis der Witterung und der Arbeit der Erneuerbaren-Anlagen ist ein gewaltiger Schub für grünen Strom. „Von Anfang Januar bis Mitte November haben alle Solar-, Wind- und Wasserkraftanlagen bereits 131 Milliarden Kilowattstunden (kWh) Strom produziert und damit schon jetzt mehr als im gesamten Jahr 2016“, so Eon-Geschäftsführer Robert Hienz. Zum Vergleich: 2015 standen 126 Milliarden kWh zu Buche und 2016 129 Milliarden kWh.
Die Erneuerbaren-Ziele wackeln
Berücksichtigt man nicht nur Wind, Sonne und Wasser, sondern auch die Biomasse, den biogenen Abfallanteil und die Geothermie, stieg der Anteil von Strom aus erneuerbaren Quellen seit 1990 um den Faktor zehn. 1990 trugen die Erneuerbaren drei Prozentpunkte zur Bruttostromerzeugung bei, inzwischen sind es etwa 29 Prozent.
Doch die Zahlen und Zuwächse gelten nur für den Bereich Strom. Deshalb warnt der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE): „Das erfreuliche Ergebnis darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass Deutschland seine Erneuerbare-Energien-Ausbauziele für 2020 insgesamt verfehlen wird, wenn der Ausbau jetzt nicht deutlich beschleunigt wird.“ Dabei bezieht man sich auf die Wärmeversorgung und die Mobilität. Angestrebt sind 18 Prozent erneuerbare Energien bis 2020. Erreicht werden nach aktuellen Stand und BEE-Berechnungen wohl nur 16 Prozent.
Schreibe einen Kommentar