Ausschreibung statt fester Vergütung: Nachdem das Prinzip bei der Windkraft schon mehrfach erfolgreich zum Einsatz gekommen war, folgten nun die Biogasanlagen. Konkret ging es um die Stromproduktion. Das Interesse hielt sich in Grenzen. Nur für ein Drittel der ausgeschriebenen Leistung meldeten sich Bewerber – mehrheitlich aus Bayern.
Strom aus Biogas schwächelt seit Jahren
Das Ergebnis spiegelt ein wenig die aktuelle Situation bei Biogasanlagen wider. Seit Jahren herrscht eher Stillstand denn Aufbruchstimmung. Hinzu kommt, dass viele ältere Anlage demnächst keine Förderung mehr erhalten, weil sie bereits seit 20 Jahren in Betrieb sind. Gerade für diese Anlagen hatte man die Ausschreibung als Chance gesehen. Genutzt wurde sie kaum. Nichtsdestotrotz: Erfolgreich teilgenommen haben vor allem Bestandsanlagen.
Auch wenn es nicht ganz rund lief, zeigt sich der Fachverband Biogas mit der ersten Ausschreibung rundum zufrieden. Ein Sprecher erklärte gegenüber dem Bayerischen Rundfunk: „Wir sind stolz darauf, dass wir jetzt zumindest wieder im Konzert der Erneuerbaren mitspielen.“ Nach oben hin sei allerdings noch Luft.
Netzbetreiber fordern Flexibilität
Positiv sieht die Branche, dass es gelungen sei, die Kosten zu senken. Das ändert indes nur wenig an der Tatsache, dass Strom aus Biogas nach wie vor am teuersten ist. Mit einer größeren Beteiligung an den Ausschreibungen rechnet man bei den nächsten Terminen. Denn zu 2020 fielen vergleichsweise wenige Anlagen aus der EEG-Förderung (EEG: Erneuerbare-Energien-Gesetz). Der große Schwung komme erst 2024.
Das mäßige Interesse an den Ausschreibungen führen die Experten zudem auf die Bedingungen zurück. Dabei geht es zum einen um die Einspeisevergütung, die früher bei 20 Cent je Kilowattstunde lag. Heute sind es knapp 16,9 Cent. Zum anderen verlangen die Netzbetreiber, dass die Anlagen flexibel steuerbar sind. Das erfordert zusätzliche Investitionen in Speicher und Motoren. Punkt drei: Es gibt im Rahmen der Ausschreibungen keinen Bonus für Kleinanlagen.
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