Die Zahl der Menschen, die ihren Lebensunterhalt direkt oder indirekt mit erneuerbaren Energien verdienen, steigt kontinuierlich. Das gilt vor allem global, allerdings nicht für die Bundesrepublik. Hierzulande scheinen grüne Energien den Stellenmarkt nicht mehr zu beflügeln. Die Statistik der International Renewable Energy Agency (IRENA) zeigt für Deutschland rote Vorzeichen – und das schon seit mehreren Jahren in Folge.
9,8 Millionen Beschäftigte
Seit 2012 nimmt IRENA den Rechenschieber zur Hand und listet auf, wo sich die Erneuerbaren als Jobmotor erweisen. Weltweit waren 2016 etwa 9,8 Millionen Menschen im Bereich der regenerativen Energien in Lohn und Brot. Damit schrammt man knapp an der magischen Grenze von zehn Millionen vorbei. Doch diese Hürde könnte angesichts der aktuellen Entwicklung schon bald geknackt werden.
Der Anstieg von 2015 zu 2016 beträgt 1,1 Prozent. Die Nase vorn hatte dabei, immer global betrachtet, die Fotovoltaik mit 3,1 Millionen Beschäftigten. Auf den Rängen folgen flüssige Biokraftstoffe mit 1,7, Großwasserkraftwerke mit 1,5 und die Windenergie mit 1,2 Millionen Arbeitern und Angestellten.
Bezogen auf die Nationen bzw. Regionen ist China federführend. Hier leben fast vier Millionen Einwohner von den erneuerbaren Energien. Die EU kommt auf 1,2 Millionen Beschäftige, Brasilien auf 1,1 Millionen, die USA auf 806.000 und Indien auf 621.000. Die Bundesrepublik schafft es mit 340.000 Beschäftigten immerhin in die Top-5, dürfte diese Position allerdings schon bald verlieren.
Rückläufiger Arbeitsmarkt in Deutschland
Denn in Deutschland ticken die Uhren offenbar anders. Im „Land der Energiewende“ gingen von 2015 bis 2016 rund sechs Prozent der Erneuerbaren-Jobs verloren. Das macht sich vor allem in einem Bereich bemerkbar: der Fotovoltaik. 2011 verdienten in diesem Segment 111.000 Menschen ihr Geld. Im Moment sind es nur noch 31.000.
Die höchste Beschäftigtenzahl weist in Deutschland der Bereich Windkraft auf. Hier zählt IRENA etwa 143.000 Jobs. Treibende Kraft sind die Offshore-Anlagen. Die Windkraft gilt auch weltweit als Motor, wohingegen Wasserkraft, Solarthermie und Bioenergie auf einem leicht absteigenden Ast sitzen. Das kann mit einer zunehmenden Automatisierung zusammenhängen. Nichtsdestotrotz wird für 2030 von 24 Millionen Jobs ausgegangen.
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