Höhere Stromkosten sind ein Reizthema. Neue Stromtrassen bergen Diskussionsstoff und Windräder vor der Haustür machen nur Ärger. Bündelt man diese Aussagen, scheint die Akzeptanz der erneuerbaren Energien gegen null zu tendieren. Doch der Schein trügt. Die Mehrheit der Bundesbürger spricht sich für einen verstärkten Ausbau regenerativer Energien aus. 95 Prozent halten dies für wichtig bis außerordentlich wichtig.
Die Deutschen halten Ökostrom für wichtig
Die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) hat eine repräsentative Umfrage in Auftrag gegeben. Dabei ging es unter anderem um die Einschätzung, für wie wichtig der Ausbau der Erneuerbaren gehalten wird. Das Ergebnis ist eindeutig: „Sehr oder außerordentlich wichtig“, sagten 65 Prozent der Umfrageteilnehmer. Weitere 30 Prozent antworteten mit „wichtig“. Für „weniger“ oder „überhaupt nicht wichtig“ halten das Thema nur vier Prozent, während ein Prozent sich noch keine Gedanken gemacht hat.
Das mag sehr theoretisch klingen. Doch auch auf der praktischen Ebene haben die Erneuerbaren einen Stein im Brett der Verbraucher. Viele sind willens, einen eigenen Beitrag zu leisten. Sie sind unter anderem bereit, sich finanziell zu beteiligen – Stichwort EEG- oder Ökostrom-Umlage (EEG: Erneuerbare-Energien-Gesetz). 48 Prozent halten die Umlage – ein Dreipersonenhaushalt zahlt knapp 20 Euro pro Monat – für angemessen. Acht Prozent würden auch mehr berappen.
Breiter Konsens für grüne Energien
Ebenso wichtig: Viele würden Ökostrom-Anlagen vor Ort akzeptieren. Das gilt für 65 Prozent, wobei der Anteil derer, die bereits eine Wind- oder Solaranlage in der Nachbarschaft haben, deutlich höher liegt. Ein Kohlekraftwerk in Wohnortnähe wird indes mehrheitlich abgelehnt.
Diese positive Einstellung hinsichtlich der erneuerbaren Energien hat gleich mehrere Gründe. 75 Prozent der Umfrageteilnehmer erklärten, Erneuerbare „tragen zu einer sicheren Zukunft unserer Kinder und Enkel bei“. Als wichtig eingestuft werden zudem der Klimaschutz (72 Prozent), die Stärkung des Mittelstandes (43 Prozent) und die langfristige Kostensenkung (35 Prozent).
„95 Prozent sind ein deutliches Votum an die kommende Bundesregierung, den Ausbau der erneuerbaren Energien entschlossen voranzutreiben“, so der stellvertretende AEE-Geschäftsführer Nils Boenigk. Das Umfrageergebnis beweise, wie breit der gesellschaftliche Konsens sei, der die Energiewende in Deutschland trage.
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