Die Empörung war groß, als US-Präsident Donald Trump per Tweet den Ausstieg aus dem Pariser Klimaabkommen verkündete. Viele befürchten, dass die globale Energiewende und die Klimaziele dadurch einen herben Dämpfer erleiden. Doch letztlich kann auch ein Trump den fahrenden Zug nicht aufhalten. Schon gar nicht, wenn die wirtschaftlichen Weichen auf erneuerbare Energien gestellt sind.
Marktgesetze sprechen für die Erneuerbaren
Die US-Bank Morgan Stanley hat gerechnet und verschiedenen Konstellationen durchgespielt. Gewinner sind und bleiben in allen Szenarien die erneuerbaren Energien. Dafür sorgen, so die Bank, „die Gesetze des Marktes und nicht jene von Regierungen, die der Energie aus Wind und Sonne den Weg bereiten“. Oder anders ausgedrückt: Weil Strom aus regenerativen Energiequellen immer günstiger wird, verlieren fossile Brennstoffe langsam an Attraktivität.
Dieses Marktgesetz gilt auch in den USA. Das Land wird daher trotz der vehementen Weigerungen Donald Trumps an den Klimawandel zu glauben die im Pariser Abkommen definierten Ziele erreichen – und vielleicht sogar übererfüllen. Dafür sorgt das liebe Geld als treibende Kraft. Die Analysten von Morgan Stanley schreiben dazu. „Wir gehen davon aus, dass bis zum Jahr 2020 erneuerbare Energien die günstigsten Formen der Stromerzeugung überall auf der Erde sein werden.“ Ausnahmen bildeten lediglich einige südostasiatische Staaten.
Der CO2-Ausstoß nimmt ab
Daraus resultiert eine Entwicklung, in der die Erneuerbaren die klaren Gewinner sind. „In unseren Vorhersagen wird in den meisten Fällen die höhere Wirtschaftlichkeit von erneuerbaren Energien und nicht die Politik der Hauptmotor für die Verringerung des CO2-Ausstoßes sein“, so die Analyse. Für die USA heißt das: Die CO2-Emissonen sinken bis 2020 um bis zu 28 Prozent unter das Niveau von 2005.
Diese Entwicklung sieht auch die Weltbank. „Über das Jahr 2016 gab es dramatische und nachhaltige Verbesserungen bei der Wettbewerbsfähigkeit erneuerbarer Energien“, schreibt Vivien Foster, Leiterin Energiewirtschaft bei der Weltbank. In Zahlen: Der Preis für Solarzellen hat sich von 2016 zu 2017 fast halbiert und die Kosten für Strom aus Windkraft könnten im Vergleich zu denen von Kohle- und Erdgas-Kraftwerken fast um die Hälfte sinken. Nichtsdestotrotz decken fossile Energieträger nach wie vor 80 Prozent des Energiebedarfs.
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