Das vergangene Jahr war gut. In gewisser Hinsicht sogar sehr gut. Letztlich aber doch nicht gut genug, um allen Anforderungen gerecht zu werden. Für die erneuerbaren Energien war 2016 ein Rekordjahr. Allerdings langt es nicht ganz, um die im Pariser Abkommen vereinbarten Ziele zu erreichen, sagt der Status Report von REN21, dem europäischen Netzwerk für erneuerbare Energien.
Neun Prozent mehr grüner Strom
Doch zunächst einmal die positiven Entwicklungen: Mit einem Zubau von 161 Gigawatt hat grüner Strom im vorigen Jahr einen großen Schub nach vorne erhalten. Im Vergleich zum Vorjahr steht ein Plus von neun Prozent zu Buche. Insgesamt beträgt die installierte Ökostrom-Kapazität nunmehr 2.017 Gigawatt. Den größten Anteil am Ausbau hat die Photovoltaik mit 47 Prozent, gefolgt von der Windkraft (34 Prozent) und der Wasserkraft (15,5 Prozent).
Eine erfreuliche Nebenwirkung: Strom aus erneuerbaren Energien wird zunehmend günstiger. Vielerorts zahlt man für grünen Strom inzwischen weniger als für Strom aus fossiler oder nuklearer Energie. Verträge über Ökostrom mit weniger als 0,05 US-Dollar je Kilowatt sind daher keine Seltenheit mehr. Sie wurden jüngst unter anderem in Dänemark, Ägypten, Mexiko, Peru, Indien, und den Vereinigten Arabischen Emiraten unterschrieben.
CO2-Emissionen bleiben stabil
Ebenfalls ein Erfolg für die Erneuerbaren sind die stabilen CO2-Emissionen. Trotz des weltweiten Wirtschaftswachstums um drei Prozent, bleibt der Ausstoß von Kohlendioxid auf einem konstanten Niveau. Das liegt laut der Autoren des REN21-Status-Reports vornehmlich daran, dass immer weniger Kohle zum Einsatz kommt und stattdessen grüne Energie genutzt wird.
Aber: Die Energiewende muss deutlich schneller voranschreiten, um die Ziele des Weltklimaabkommens von Paris zu erfüllen. Man konzentriere sich bei den Investitionen zu sehr auf Wind- und Sonnenenergie, heißt es im Report. Wichtig sei, auch andere Technologien zu berücksichtigen, um die Erderwärmung auf unter zwei Grad begrenzen zu können. Nachholbedarf besteht darüber hinaus in den Bereichen Wärme und Verkehr, bei denen der Klimaschutz noch weiter in den Vordergrund gerückt werden muss.
Schreibe einen Kommentar