Die Energiewende ist ein fließender Prozess, gesteuert von politischen Rahmenbedingungen, technischen Entwicklungen und klimatischen Gegebenheiten. Dementsprechend schwer sind Prognosen, ob, wie und wann sich die gesetzten Ziele erreichen lassen. Die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) wagt mit ihrem Energiewendeatlas 2030 einen Ausblick.
Potenziale und Aufgaben der Erneuerbaren
„Mit dem Energiewendeatlas 2030 greifen wir das Thema Potenziale von Windkraft, Solarenergie und Co. auf und erweitern es um aktuelle Fragestellungen wie Netzausbau und Speicher“, so AEE-Geschäftsführer Philipp Vohrer. Das Ergebnis sind über 100 mit Informationen gespickte Seiten, die an den Atlas 2020 anknüpfen.
Skizziert wird nicht nur der mögliche Weg der regenerativen Energien. Es geht auch um die Systemtransformation hin zu einer von Erneuerbaren getragenen Energieversorgung. Dazu erklärt Philipp Vohrer: „Die Systemtransformation ist kein Selbstzweck, sondern dringend notwendig, damit Deutschland seine Klimaschutzziele erreicht.“
Welches Potenzial regenerative Energien haben, wird unter anderem im Hinblick auf die regulatorischen und technischen Vorgaben betrachtet. Als Beispiel dient Bayern. Hier beeinflussen restriktive Abstandsregeln die Entwicklung und den Ausbau der Windkraft. Aufgegriffen werden darüber hinaus Optionen für mehr Solarenergie und die regionale Wertschöpfung von Bioenergie.
Vorbildlich: Best-Practice-Projekte
Der Atlas setzt sich mit vielen Facetten der Energiewende und der Erneuerbaren auseinander. So zeigt er unter anderem Best-Practice-Projekte aus verschiedenen Branchen. Nicht weniger wichtig ist aus Sicht der Agentur für Erneuerbare Energien die Technik. Daher nehmen die Themen Netzausbau, Speicher und intelligente Netze – auch als Smart Grids bezeichnet – viel Raum im neuen Energiewendeatlas ein.
Das gilt auch für die als „Baustellen der Energiewende“ bekannten Bereiche Wärme und Verkehr. Dass sich etwas bewegt, wird anhand von Beispielen untermauert, etwa Windkraft auf Frachtschiffen oder Elektrobusse. „Was sich wie Zukunftsmusik anhört, wird in Deutschland in vielen Forschungsvorhaben und in der Praxis bereits heute erprobt“, betont Lead-Autorin Janine Schmidt-Curreli, „das zeigen wir im Atlas ebenso wie Schlüsselthemen für eine erfolgreiche Energiewende.“
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