2016 wurde in der Bundesrepublik mehr neue Windkraftkapazität geschaffen als in jedem anderen Land der Europäischen Union. Die im vorigen Jahr installierten und ans Netz gegangenen Anlagen liefern weit über 5.000 Megawatt. Insgesamt steuern die Windräder zu Land und im Meer mehr als 50.000 Megawatt zur Stromproduktion in Deutschland bei. Auch diesbezüglich ist die BRD ganz klar die Nummer eins in der EU.
Wind ist entscheidend für die Energiewende
Der Bundesverband WindEnergie nahm die Zahlen zum Anlass, erneut auf die Bedeutung der Windkraft hinzuweisen. „Mit ihren ambitionierten Ausbauzielen ist die Windenergiebranche tragende Säule der Energiewende“, heißt es. Das bestätigen auch die übrigen Daten. Die Windräder machen knapp acht Prozent der Gesamtstromversorgung aus. Mit Blick auf die Erneuerbaren Energien hatten sie 2014 einen Anteil von 34,8 Prozent und waren damit klar Klassenbester.
In anderen Nationen wurden weit weniger neue Anlagen gebaut. Hinter Deutschland folgen Frankreich mit etwas mehr als 1.500 Megawatt und die Niederland mit unter 1.000 Megawatt. Bei der Gesamtkapazität liegen Spanien und Großbritannien auf den Plätzen zwei und drei.
Problem: die schwankende Leistung
Windkraft ist allerdings extrem witterungsabhängig. Wie berichtet, sorgen sogenannte Dunkelflauten dafür, dass zu wenig regenerative Energie produziert wird und konventionelle Kraftwerke aushelfen müssen. Darüber kann auch der neue Windkraftrekord nicht hinwegtäuschen: Am 22. Februar erzeugten die Windkraftanlagen in Deutschland 817 Gigawattstunden. Das entspricht 52 Prozent des Energiebedarfs. In Dänemark lag die Quote sogar bei 104 Prozent.
Neben den Schwankungen wird auch immer wieder auf die Umweltauswirkungen der Windkraft hingewiesen. Die Essenz aus 45 vom Michael-Otte-Institut ausgewerteten Untersuchungen: Nicht die Größe der Windenenergie-Anlagen, sondern vielmehr der Standort ist maßgeblich dafür, ob für Vögel und Fledermäuse eine Kollisionsgefahr besteht. Daher wird empfohlen, keine neuen Anlagen in Wäldern oder an Gewässern zu errichten.
Auch auf See ist die Windkraft nicht unumstritten. Die Installation der Windräder gilt als technisch aufwendig und kostenintensiv, zudem müssen die Belange von Natur und Schifffahrt berücksichtigt werden. Nichtsdestotrotz hält die Bundesregierung an der Offshore-Energie fest. Bis 2030 sollen die Anlagen im Meer 15.000 Megawatt Strom in die Netze speisen.
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