Erneuerbare Energien brauchen vernünftige Rahmenbedingungen, um sich entwickeln zu können. In den Vereinigten Staaten von Amerika hatte man die Weichen dafür bereits gestellt. Dann kam Donald Trump. Der neue US-Präsident ließ bislang keinen Zweifel daran, dass er nicht viel von der Energiewende hält. Stattdessen will er den konventionellen Energiekonzernen neuen Schwung verschaffen. Nichtsdestotrotz ist die Erneuerbaren-Branche durchaus optimistisch.
Öl und Kohle statt Wind und Sonne
Trumps Aussage, „wir zerstören unsere Energiewirtschaft“, ist in erster Linie von der Sorge getragen, Öl- und Kohlekonzerne könnten in Zukunft weniger Geld verdienen. Deshalb steht der 2014 geschaffene „Clean Power Plan“ auf der Kippe. Ebenso das Pariser Abkommen zum Klimaschutz. Beide Pläne zielen darauf ab, die Menge der Treibhausgase zu reduzieren.
Dass der US-Präsident seinem Credo „America first“ mit diesen Vorhaben gewissermaßen in den Hintern tritt, scheinen seine Berater noch nicht erkannt zu haben. „Es bremst die amerikanischen Firmen und damit verlieren sie an Marktanteil“, so Daniel Kammen, Professor an der Berkeley Universität. Aus seiner Sicht wird die Energiewende auf jeden Fall kommen. Ob US-Unternehmen dabei nur zuschauen oder Gewinner seien, hänge von der Politik ab.
Investoren machen Druck
Die bisherigen Pläne sehen Investitionen von 150 Milliarden US-Dollar bis 2025 vor. Auch hier hat sich längst eine Lobby entwickelt, die ihre Interessen mit Nachdruck vertreten wird. Mit an Bord sind unter anderem die Investmentbank Goldman Sachs und Microsoft Chef Bill Gates. Sie halten daran fest, dass erneuerbare Energien auf Dauer die höhere Rendite bieten, fürs Portemonnaie und die Umwelt.
Das macht sich auch an den Zahlen bemerkbar. Im vergangen Jahr wurde der Treibhausgasausstoß um fünf Prozent reduziert. „Damit sind wir 75 Prozent des Weges zu unserem Ziel in 2030 bereits gegangen“, sagt Bob Perciasepe, der Vorsitzende des Centers for Climate and Energy Solutions. Er sieht die USA auf einem guten Weg, trotz Trump.
Das hat mehrere Gründe. Zum einen hat sich der neue US-Außenminister Rex Tillerson dafür ausgesprochen, am Pariser Abkommen festzuhalten. Zum anderen haben 28 Bundesstaaten eigene Regeln für den Klimaschutz. Drittens: Es fließt auch weiterhin Geld in die grünen Energien. Das wird auch Donald Trump erkennen müssen.
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