Am 25. Oktober 2011 fiel der Startschuss: Das weltweit erste Wasserstoff-Hybridkraftwerk nahm im brandenburgischen Prenzlau seinen Betrieb auf. Die Anlage läuft jetzt seit fünf Jahren. Das Zwischenfazit ist durchaus positiv, zeigt allerdings auch, dass es noch viel zu tun gibt.
Eine Lösung für die Zukunft
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) lobte das neuartige Kraftwerk zum Baubeginn 2009 als „Lösung für die Zukunft“ und bezeichnete es als „qualitativen Sprung“. Vorschusslorbeeren, die sich die Anlage inzwischen verdient hat. Sie wird von der Enertrag AG betrieben, in Kooperation mit den Energiekonzernen Vattenfall und Total sowie der Deutschen Bahn. Investiert wurden insgesamt über 21 Millionen Euro.
Das Projekt basiert auf einer simplen Formel: Wind + Biogas + Wasserstoff als Zwischenspeicher = Strom, Wärme und Mobilität zu jeder Zeit. Um das zu realisieren, kommt ein Elektrolyseur zum Einsatz. Entwickelt wurde das Herzstück der Anlage, das aus Wasser Wasserstoff gewinnt, von der Enertrag AG.
Wasserstoff ist sehr energiereich
„Wasserstoff kann man enorm komprimieren und so sehr viel Energie auf sehr kleinem Raum speichern“, erklärt Kraftwerksleiter Sven Pyka. Hinzu kommt, dass Wasserstoff energiereich ist. Alles Vorzüge, mit der die Anlage punktet. Sie ist verbunden mit drei Windrädern (sechs Megawatt Leistung) und einer Biogasanlage. Gas und Strom gehen an ein Blockheizkraftwerk. Sobald mehr Strom zur Verfügung steht als benötigt wird, produziert das Hybrid-Kraftwerk Wasserstoff.
Ein Teil des Gases wird von Greenpeace Energy als sogenanntes „Windgas“ angeboten. Da dem Erdgas allerdings nur zwei Prozent Wasserstoff beigemischt werden dürfen, kann nicht die gesamte Produktion ins Gasnetz fließen. Nichtsdestotrotz: Die Anlage arbeitet bereits kostendeckend. Die nächste Stufe lautet jetzt, den Absatz an Tankstellen zu erhöhen, um auch im Bereich Mobilität aktiv zu werden. Das setzt jedoch voraus, dass weit mehr (bezahlbare) Fahrzeuge mit Brennstoffzellen auf den Markt kommen.
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