Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) steht wieder einmal in der Kritik. Laut einer Dauerstudie im Auftrag der WirtschaftsWoche (WiWo) und der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) hält die Mehrheit der deutschen Wirtschaftswissenschaftler – 60 von 72 Professoren, die an der Umfrage teilgenommen haben – das EEG für ineffizient und spricht sich für Änderungen in der Förderpolitik aus.
Professor Dr. Justus Haucap, Vorsitzender der Monopolkommission und Direktor des Düsseldorfer Instituts für Wettbewerbsökonomie, bringt die Kritik auf den Punkt: „Die bestehende Fördersystematik verhindert Wettbewerb zwischen den erneuerbaren Energien. Die Energiewende wird so unbezahlbar. Ein Quotensystem, wie es die Monopolkommission vorgeschlagen hat, stärkt den Wettbewerb und senkt die Kosten.“ Denn insbesondere in puncto Kosten sehen die Ökonomen die größte Gefahr. Sie könnten die wirtschaftliche Entwicklung der Bundesrepublik auf Dauer gefährden.
Schon jetzt liefen die Kosten aus dem Ruder, mahnt der Geschäftsführer der INSM, Hubertus Pellengahr. Er geht sogar noch einen Schritt weiter: „Die Energiewende wird zur Gefahr für Wachstum und Wohlstand in Deutschland.“ Die marktwirtschaftlichen Prinzipien dürften beim Ausbau der erneuerbaren Energien nicht ganz unter den Tisch gekehrt werden. Nötig sei vielmehr ein Ordnungsrahmen, „der die Kräfte des Marktes nutzt“.
Deutlich zuversichtlicher sind die Wirtschaftswissenschaftler mit Blick auf die Versorgungssicherheit. Hier sehen sie keine negativen Auswirkungen durch die Energiewende. Sowohl kurz- (44 Professoren) als auch langfristig (52) seien keine Beeinträchtigungen zu befürchten. Allerdings gehen immerhin 28 der Experten davon aus, dass der aktuell hohe Versorgungsstandard gefährdet sein könnte. Anlass für diese Sorge geben neben dem Netzausbau vor allem die fehlenden Speicherkapazitäten.
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